Human Centric Lighting / HCL

Human Centric Lighting

Lichttemperatur und Lichtstärke haben einen messbaren Einfluss auf die Hormonbildung in unserem Körper. Ein hoher Blauanteil im Licht hemmt beispielsweise die Produktion des Schlafhormons Melatonin. Ein Vorteil, wenn man mittags um 12:00 Uhr im Büro sitzt – ein Nachteil, wenn man abends um 23:00 Uhr im Bett liegt.

Unser Körper passt sich den veränderten Blauanteilen im Licht an. Diese ändern sich im Laufe des Tages und der Körper reagiert darauf. Im Morgengrauen und bei abendlicher Dämmerung hat Tageslicht einen geringen Blauanteil, eine niedrige Beleuchtungsstärke und eine warme Lichtfarbe von etwa 3.000 Kelvin. Mittags steigt der Blauanteil, genauso wie die Beleuchtungsstärke und das Licht hat einen Kelvinwert von etwa 10.000 Kelvin. Ein hoher Blauanteil im Licht, sei es vom Handydisplay oder aus der LED Beleuchtung im Büro, signalisiert dem Körper: es ist Mittagszeit – sei aktiv! Warme Lichttemperaturen in Verbindung mit geringerer Beleuchtungsstärke signalisieren dagegen Ruhe.

Viele Studien konnten nachweisen, dass eine Innenraumbeleuchtung, die dem natürlichen Tageslichtrhythmus nachempfunden ist, Konzentration, Wohlbefinden und Leistungsbereitschaft steigert. Ein Lichtkonzept nach dem HCL Prinzip versucht also die natürlichen Veränderungen des Sonnenlichts aufzugreifen und für die Innenraumbeleuchtung zu nutzen.

Wie sieht so etwas konkret aus? Wenn Leuchten mit modernen „tuneable white“-fähigen LEDs bestückt sind, können Lichttemperatur und Beleuchtungsstärke abhängig von der Tageszeit variabel eingestellt und programmiert werden. Die Einstellung kann automatisiert über eine DALI Anlage passieren oder manuell mit passenden Wandschaltern selbst geregelt werden.

DALI 2.0

DALI 2.0

Produkte mit dem Label DALI 2.0 sind nach den neusten Standards des Regelwerks IEC 62386 der Internationalen Elektrotechnischen Kommission (IEC) gebaut. Der DALI 2.0 Standard soll dazu führen, dass DALI Produkte  von unterschiedlichen Herstellern noch reibungsloser im Gesamtsystem miteinander funktionieren. In großen Projekten, in denen verschiedene DALI EVG’s von unterschiedlichen Herstellern verbaut sind, kann es zu Kommunikationsproblemen kommen. Mit DALI 2.0 sollen diese Probleme der Vergangenheit angehören.

DALI

DALI

In modernen Industrie und Öffentlichkeitsbereichen ist das Digital Addressable Lighting Interface (kurz DALI) die verbreitetste Ansteuerungs- und Dimmtechnologie. Für DALI-Anwendungen muss ein 5-adriges Kabel verlegt sein. Zwei Steuerleitungen für die Kommunikation zwischen Eingabegeräten (z.B. Wandschalter) und Leuchte und eine separate 230V Versorgung. Jede Leuchte bekommt im DALI System eine Adresse und kann über diese geschaltet und gedimmt werden. RGB oder Tuneable White Anwendungen lassen sich mit DALI darstellen und differenziert ansteuern. Moderne EVG’s mit integrierter DALI Elektronik erlauben filigrane Bauformen bei gleichzeitiger Unterbringung der Elektronik im Innenraum der Leuchte. Eine Amplitudendimmung bis auf unterste Lichtniveaus von 1% schließt Probleme mit dem Flicker Effekt aus. Bei komplexeren DALI Projekten ist eine enge Abstimmung zwischen Leuchtenhersteller und Elektroinstallateur vor Ort unbedingt notwendig.